SWR-Journalistin Helen Fares hat auf Instagram öffentlich dazu aufgerufen, mittels einer App israelische Produkte zu boykottieren. Am Samstag teilte die Moderatorin und Aktivistin ein Video auf Instagram, das sie beim Einkaufen im Supermarkt zeigt.

Grünen-Politiker: Fares-Aussagen „mit öffentlich-rechtlichem Auftrag nicht vereinbar“

Fares filmte sich auf der Suche nach Schokoladenmilch der Marke „Alpro“ und meinte, das sei ihre Lieblingsmarke, die ihr in den vergangenen Wochen bereits viel Trost gespendet habe. Doch dann klärte Fares ihre Follower darüber auf, man müsse die Milch boykottieren. Ihre Begründung: „Alpro“ (gehört zu „Danone“) sei ein Unternehmen, das in israelische Start-Ups investiere. Fares wies auf die Smartphone-App „No! Thanks“ hin. Damit könne man bei Produkten sofort herausfinden, ob die beteiligten Firmen etwas mit Israel zu tun hätten.

Als Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) fordert Grünen-Politiker Volker Beck eine rasche Aufklärung vom SWR. „Mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag halte ich so eine antisemitische Boykotthaltung für nicht vereinbar“, so Beck gegenüber „Bild“. Der Grünen-Politiker habe sich bereits schriftlich an SWR-Intendant Kai Gniffke gewandt. Ob das Video Konsequenzen für Fares hat, ist bisher noch nicht bekannt. Nach Informationen von „Bild“ will sich der SWR erst am Montag dazu äußern.

Fares bezeichnet sich selbst auf ihrer Website als „Journalistin, Aktivistin, Moderatorin, Podcasterin und Psychologin im Bereich Wirtschaft“. Zudem hat sie auf ihrer Homepage vermerkt: „Durch Instagram (…) und Reportagen möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, dass Menschen in Zukunft nachsichtiger, vorsichtiger und liebevoller mit ihren eigenen und fremden menschlichen und natürlichen Ressourcen umgehen.“

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