Vor exakt einer Woche versammelten sich mehr als 1000 Menschen am Steindamm in St. Georg, Hamburg, und hielten Plakate mit islamistischen Slogans in die Höhe. „Kalifat ist die Lösung“ war dort zu lesen – ein islamischer Staat solle den deutschen Rechtsstaat ersetzen.

Nun haben an derselben Stelle rund 800 Menschen gegen Islamisten demonstriert. Einer davon war Ali.

Er habe die Nase voll von den „kleinen Möchtegern-Azubi-Kalifen“, sagt Ali der „Rheinischen Post“. Seine eingebildeten Glaubensbrüder sollten endlich „den erhobenen Zeigefinger der Prediger herunternehmen“. Ihr Gehabe schade dem Islam mehr als es ihm nütze.

Ali wirft Ampel-Politikern Ängstlichkeit vor

„Keiner schadet der islamischen Religion und den Muslimen mehr als die Islamisten selbst“, sagt Ali.

Auch von der Ampel ist Ali enttäuscht. Die Politik habe das Problem des politischen Islam zu lange aus Angst vor antimuslimischen Stimmungen vernachlässigt und Rechtspopulisten überlassen.

Muslimische Rundfunkrätin deutete Kalifatforderungen alternativ

Erst kürzlich hatte eine Rundfunkrätin des Hessischen Rundfunks, Khola Maryam Hübsch, die islamistische Kundgebung neu gedeutet und dafür öffentlich Kritik geerntet.

„In der islamischen Welt sind [Kalifat und Scharia] erst einmal ganz normale Terminologien“, sagte Hübsch, die selbst Muslimin ist. Dass es „einen Widerspruch zwischen Scharia und Staat“ gebe, das sei „eine Fantasie“.

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