Putin warnt Deutschland vor „gefährlichem Schritt“

20.57 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine als „sehr gefährlichen Schritt“ bezeichnet und insbesondere Deutschland kritisiert. „Waffenlieferungen in ein Kriegsgebiet sind immer schlecht“, sagte Putin am Mittwoch vor Journalisten in St. Petersburg. „Noch schlimmer ist es, wenn diejenigen, die sie liefern, nicht nur Waffen liefern, sondern sie auch kontrollieren. Dies ist ein sehr ernster und sehr gefährlicher Schritt.“

Putin sagte mit Blick auf Deutschland, dass das Auftauchen der „ersten deutschen Panzer auf ukrainischem Boden“ aufgrund der historischen Belastung durch den Zweiten Weltkrieg „bereits einen moralischen und ethischen Schock in Russland ausgelöst“ habe. Wenn die deutschen Behörden heute sagten, dass es „weitere Raketen geben wird, die Ziele auf russischem Territorium treffen werden, zerstört das definitiv die deutsch-russischen Beziehungen“, fügte er hinzu.

Ukrainischer Präsident Selenskyj zu Gesprächen in Katar

19.38 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu Gesprächen ins Emirat Katar gereist. Mit Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani wolle er über die Vermittlung des Staates im Mittleren Osten bei der Rückkehr von ukrainischen Kindern aus Russland sprechen, teilte Selenskyj am Mittwoch über soziale Netzwerke mit. Gegenstand seien zudem bilaterale ökonomische Fragen und der für Ende kommende Woche (15. und 16. Juni) geplante Friedensgipfel in der Schweiz, an dem Katar teilnehmen werde.

Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Katar hatte mehrfach zwischen den beiden verfeindeten Staaten bei der Rückkehr von Kindern und Jugendlichen in die Ukraine, aber auch nach Russland vermittelt. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat wegen des Vorwurfs der Verschleppung von ukrainischen Kindern aus von Russland besetzten Gebieten einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen. 

Katar veröffentlichte parallel zur Ankunft Selenskyjs in Doha eine Erklärung zu den „starken Beziehungen“ mit der Ukraine. Katar habe sich seit den ersten Tagen des „russisch-ukrainischen Konflikts“ für eine „friedliche Lösung“ eingesetzt, hieß es der staatlichen Nachrichtenagentur QNA zufolge. Doha erwähnte dabei auch seine Rolle als Vermittler sowie seine „entscheidende Rolle“ bei der humanitären Hilfe in dem Krieg.

Am Donnerstag wird Selenskyj in der Normandie erwartet, wo er an einer Gedenkveranstaltung zur Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg vor 80 Jahren teilnimmt. 

Ukraine beschießt russisch besetztes Dorf – 5-jähriges Mädchen gestorben

Mittwoch, 5. Juni, 11.25 Uhr: In einem russisch besetzten Dorf in der Südukraine sollen nach Angaben der Besatzungsverwaltung elf Menschen durch ukrainischen Artilleriebeschuss verletzt worden sein. Ein fünfjähriges Mädchen sei seinen Verletzungen erlegen, teilte der Chef der von Russland eingesetzten Verwaltung für das Gebiet Saporischschja, Jewgeni Balizki, am Mittwoch auf Telegram mit. Eine unabhängige Bestätigung für das Geschehen gab es zunächst nicht. Das Dorf Nowoslatopil sei am Dienstagabend beschossen worden. Karten des Frontverlaufs zufolge liegt das ukrainische Dorf etwa drei Kilometer hinter der vordersten russischen Linie. 

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff Russland die Ukraine in der Nacht auf Mittwoch mit 27 Shahed-Kampfdrohnen iranischer Bauart an. 22 Drohnen seien abgefangen worden, hieß es. Auch diese Militärangaben sind im Detail nicht überprüfbar. Durch die Drohnen wurde nach Angaben der Regionalverwaltung ein Industriegebäude im Gebiet Poltawa beschädigt. In der Stadt Nikopol am Dnipro im Gebiet Dnipropetrowsk wurden durch russischen Beschuss mit Drohnen und schwerer Artillerie mehrere Gebäude beschädigt. 

Selenskyj zu offiziellem Besuch in Frankreich – Frage von Ausbildern

20.19 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt am Donnerstag und Freitag zu einem offiziellen Besuch nach Frankreich. Präsident Emmanuel Macron empfange Selenskyj am Freitag im Élysée-Palast, teilte der Élysée am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Die beiden wollten die Lage im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und die Bedürfnisse der Ukraine erörtern, hieß es.

Bereits bekannt war, dass Selenskyj am Donnerstag in der Normandie am Gedenken an die Landung der Alliierten dort vor 80 Jahren im Zweiten Weltkrieg teilnimmt. Macron hatte angekündigt, dass er sich zu diesem Zeitpunkt zur Frage einer möglichen Entsendung französischer Militärausbilder in die Ukraine äußern will. 

Zuletzt wurde immer wieder auch über die mögliche Entsendung westlicher Militärausbilder in das Kriegsgebiet diskutiert, um die unter Druck geratene ukrainische Armee effektiver zu unterstützen. Offiziell gibt es solche Ausbildungsprogramme bislang nicht.

Der vierte Besuch des ukrainischen Präsidenten seit dem russischen Angriff vor gut zwei Jahren biete Macron Gelegenheit, die Entschlossenheit Frankreichs zu bekräftigen, die Ukraine und ihr Volk auf Dauer und mit allen seinen Partnern uneingeschränkt zu unterstützen, teilte der Élysée-Palast mit. Bereits im Februar hatte Macron das Entsenden von Bodentruppen in die Ukraine ins Spiel gebracht, das er nicht ausschließen wollte, und damit eine lebhafte Debatte unter den westlichen Nato-Verbündeten ausgelöst.

Selenskyj wird am Freitagmorgen von Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu mit militärischen Ehren empfangen. Wie das Verteidigungsministerium am Dienstag mitteilte, besucht Selenskyj anschließend das Rüstungsunternehmen KNDS in Versailles und trifft dort auf weitere Vertreter der französischen Rüstungsindustrie.

Während Selenskyjs Besuch hält sich auch US-Präsident Joe Biden in Frankreich auf, der ebenfalls beim D-Day-Gedenken in der Normandie dabei ist. Ob und wann beide sich gemeinsam mit Macron zur Lage in der Ukraine beraten, ist noch nicht bekannt.

Habeck verteidigt Kurswechsel

05.05 Uhr: Habeck sagte der „Augsburger Allgemeinen„ (Dienstag), die Ukraine müsse die Angriffe aus Russland verhindern dürfen, um das Leben von Kindern, Frauen, Männern besser schützen zu können. Ihr das zu untersagen, würde den Tod weiterer Menschen bedeuten. „Die Regelung jetzt betrifft eine lokal genau begrenzte Region um Charkiw herum. Zur Selbstverteidigung, zum Schutz. Aber es gilt auch: Alles, was wir entschieden haben, hätten wir schneller entscheiden können.„

Zugleich verteidigte der Grünen-Politiker Scholz aber gegen den Vorwurf des Zauderns. „Zaudern ist das falsche Wort. Es sind extrem schwierige Entscheidungen zu fällen und deshalb ist es gut, wenn man genau abwägt“, sagte Habeck. “In diesem Fall ist richtig entschieden worden.“

20 ukrainische Drohnen von Russland abgefangen

Dienstag, 04. Juni. 03.00 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben im Süden des Gebiets Kursk 20 ukrainische Drohnen abgefangen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten vier Dörfer in der Region nahe der ukrainischen Grenze mit Kampfdrohnen und Hubschraubern angegriffen, es habe aber keine Verletzten gegeben, teilte der Gouverneur der Region, Alexej Smironow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

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