Seit dem die Ukraine mit der Unterstützung durch westliche Waffen versucht, die Versorgung der Russen auf deren Staatsgebiet zu zerstören, soll es für die Russen an der Front Probleme mit Nachschub von Nahrung geben.

Mit massiven russischen Luftangriffen, insbesondere auch auf die Hauptstadt Kiew, hat Russland am Montag die Ukraine überzogen. Während aus den betroffenen Regionen mehr als 30 Tote gemeldet werden, gehen die Kämpfe auch in anderen Regionen des Landes weiter – wie im Raum Charkiw, auf den sich die Russen mit ihrer Offensive zuletzt konzentriert hatten.

Doch seit die USA es Kiew gestattet haben, dass einige ihrer Waffen auch auf russischem Gebiet eingesetzt werden können, konnte zumindest ein schneller Vormarsch der russischen Truppen gestoppt werden. Eine Taktik der Ukrainer dabei: Angriffe auf Nachschublinien. Und das wirkt sich offenbar inzwischen auf die Soldaten an der Front aus, wie die „Washington Post“ berichtet.

„Hier gibt es nichts“

Demnach haben die russischen Truppen in der Region damit zu kämpfen, genügend Wasser und Nahrung zu bekommen, wie aus abgehörten Funk- und Telefongesprächen hervorgehen soll. Die Echtheit konnte die „Washington Post“ nicht überprüfen, hat die Bänder, die sie von ukrainischen Soldaten bekam, aber gehört.

So befiehlt ein russischer Soldat in einem Gespräch, das im Juni abgehört wurde, einem anderen, dafür zu sorgen, dass die nachkommenden Truppen verstehen, dass es an der Front an Wasser und Nahrung mangele. 

„Sagen Sie jedem von ihnen, dass sie nicht auf den Führer hören sollen, der sagt: ,Wasser wird nicht gebraucht, Lebensmittel werden nicht gebraucht, es ist alles da‘“, zitiert die Zeitung ihn. „Hier gibt es nichts.“

„Wir hatten nichts zu essen, aber wir fanden einen Krug Wein“

In einer anderen Mitteilung spricht ein russischer Soldat zu seinen Eltern und berichtet, dass er sich in der Nähe des ukrainischen Dorfes Lypzi befindet, wo seine Einheit mehrere Männer verloren habe und ihm die Lebensmittel ausgegangen seien.

„Wir hatten nichts zu essen, aber wir fanden einen Krug Wein und tranken ihn zwei Tage lang“, so der Soldat in dem Gespräch.

„Wenn wir ihre Versorgungswege unterbrechen, brauchen wir nicht anzugreifen – sie werden die Stellungen einfach verlassen“, erklärte ein ukrainischer Soldat der „Washington Post“ die Strategie hinter den Angriffen.

Wie lange die russischen Truppen in der Region Charkiw aber in Schach gehalten werden können, das ist alles andere als klar.

Von Dana Schülbe

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