Israelischer Rettungsdienst: Neun Tote bei Raketenangriff aus Libanon auf Golanhöhen

Samstag, 27. Juli, 19.29 Uhr: Bei einem Raketenangriff aus dem Libanon auf die von Israel annektierten Golanhöhen sind am Samstag nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes neun Menschen getötet worden. Sie seien bei einem direkten Treffer auf die Gegend von Madschdal Schams gestorben, gab der Generaldirektor des Rettungsdienstes Magen David Adom, Eli Bin, an. 34 weitere Menschen seien verletzt worden, davon 17 schwer.

Biden fordert von Netanjahu schnelle Einigung über Waffenruhe und Geiselfreilassung

05.44 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu bei einem Treffen in Washington aufgefordert, schnell eine Einigung über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln zu erzielen. Biden habe die Notwendigkeit zum Ausdruck gebracht, „die verbleibenden Lücken zu schließen, das Abkommen so schnell wie möglich abzuschließen, die Geiseln nach Hause zu bringen und ein dauerhaftes Ende des Kriegs in Gaza zu erreichen“, erklärte das Weiße Haus am Donnerstag (Ortszeit).

Demnach sprachen die beiden Politiker auch über die „humanitäre Krise“ in dem Palästinensergebiet und die Notwendigkeit, Hürden bei der Bereitstellung von Hilfe zu beseitigen.

Harris drängt auf Abkommen über Waffenruhe zwischen Israel und Hamas

Freitag, 26. Juli, 02.00 Uhr: US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat auf den baldigen Abschluss eines Abkommens über eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas gedrängt. „Es ist an der Zeit, dass dieses Abkommen abgeschlossen wird“, sagte Harris am Donnerstag (Ortszeit) nach einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in Washington. Sie habe Netanjahu ihre „ernste Besorgnis“ über die Opferzahlen übermittelt.

„Wir können angesichts dieser Tragödien nicht wegschauen“, sagte Harris weiter. „Wir können nicht zulassen, angesichts des Leids gefühllos zu werden und ich werde nicht schweigen“, fuhr die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei in den USA fort. Als Harris und Netanjahu sich zuvor die Hand gegeben hatten, sagte die 59-Jährige, „wir haben viel zu besprechen“. „Das haben wir in der Tat“, antwortete Netanjahu. Der israelische Regierungschef hatte in Washington auch Präsident Joe Biden getroffen.

Leichen von Geiseln wurden aus Tunnel in Chan Junis geborgen

19.53 Uhr: Die Leichen von fünf israelischen Geiseln wurden nach Angaben des israelischen Armeesenders aus einem Tunnel in Chan Junis im Süden des Gazastreifens geborgen. An dem Militäreinsatz seien Soldaten und Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes beteiligt gewesen. Die Armee äußerte sich auf Anfrage nicht zu dem genauen Fundort der sterblichen Überreste. Es handelte sich um drei Zivilisten, darunter eine Frau, sowie um zwei Soldaten.

Der Armeesender berichtete, in dem Tunnel selbst sei es während des Einsatzes nicht zu Kämpfen mit militanten Palästinensern gekommen. Der Ort sei nicht bewacht gewesen. 

Auf dem Weg zu dem Tunnel hätten sich die Soldaten dagegen mehrere Feuergefechte mit bewaffneten Palästinensern geliefert. Dabei seien rund 30 militante Kämpfer getötet worden. Die Armee teilte mit, in den vergangenen Tagen seien in Chan Junis „Dutzende Terroristen ausgeschaltet und rund 50 Terror-Einrichtungen zerstört worden“. 

Verhandlungen über Geisel-Abkommen in „Schlussphase“

Donnerstag, 25. Juli 2024, 06.53 Uhr: Die Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln befinden sich nach Angaben eines US-Regierungsvertreters in der „Schlussphase“. US-Präsident Joe Biden werde bei seinen Gesprächen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu am Donnerstag versuchen, einige „letzte Lücken“ zu schließen, sagte der hochrangige Regierungsvertreter am Mittwoch. Wichtige Bereiche, wie etwa in Bezug auf die Geiseln, würden jedoch in der Hand der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas liegen.

Die USA seien der Ansicht, dass eine Einigung erzielt werden könne. In der kommenden Woche werde es dafür „viele Aktivitäten“.

Die USA bemühen sich gemeinsam mit Katar und Ägypten als Vermittler um eine Beilegung der Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Hamas – bisher konnte jedoch nur eine einwöchige Waffenruhe im vergangenen November erreicht werden. Dabei wurden auch israelische Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangenen freigelassen.

Ausgelöst wurde der Krieg durch den beispiellosen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Dabei waren nach israelischen Angaben 1197 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. 114 Geiseln werden immer noch dort festgehalten, 42 von ihnen sind offiziellen Angaben zufolge tot.

Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 39.100 Menschen getötet.

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