Ukraine greift russischen Treibstofftanker an

17.44 Uhr: In einem Hafen der südrussischen Region Krasnodar ist offiziellen Angaben nach eine mit Treibstoffzisternen beladene Fähre durch ukrainischen Beschuss in Brand geraten und gesunken. Die Einsatzkräfte seien vor Ort, der Umfang des Feuers und die Höhe des Schadens noch nicht bekannt, teilte der Krisenstab der Region der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Auf Videos sind große Flammen und riesige schwarze Rauchwolken zu sehen, die aus einem Objekt im Hafen steigen. 

 

Der Hafen Kawkas im Gebiet Krasnodar liegt auf der gegenüberliegenden Seite der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim. Auf der Krim gab es zeitgleich Raketenalarm. Nach unbestätigten Angaben russischer Telegramkanäle soll das Schiff mit einer Antischiffsrakete des ukrainischen Typs Neptun beschossen worden sein. Allerdings liegt die offizielle Reichweite dieser Waffe bei 300 Kilometer. Die Frontlinie liegt weiter entfernt. 

Moskau nutzt den Hafen intensiv für die Versorgung seiner Truppen in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Ukraine wiederum greift gezielt auch immer wieder Objekte der Kraftstoffversorgung an, die für das russische Militär wichtig sind. 

Bericht: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Drohnenflügen über Nordsee-Chemiepark

13.35 Uhr: Über dem Industriegebiet in Brunsbüttel, dem größten Industriepark Schlewsig-Holsteins, wurden in den vergangenen zwei Wochen vermehrt Drohnenflüge beobachtet. Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein ordnet die Drohnen mutmaßlich russischen Agenten zu, es soll sich dabei um umbenannte „Orlan-10“-Drohnen handeln. Das berichtet die „Bild“. Demnach ermittle die Staatsanwaltschaft Flensburg wegen Agententätigkeit zu Sabotagezwecken.

Konkret geht es um mehrfache Drohnensichtungen über dem Chemiepark, der kritische Infrastruktur wie ein Kernkraftwerk, ein LNG-Terminal und mehrere Chemie-Betriebe unterhält. Die letzte Sichtung habe es in der Nacht zum Donnerstag gegeben. Besonders beachtenswert sei eine Drohne in der Nacht zum Mittwoch gewesen, die mit hoher Geschwindigkeit über den Chemiepark flog und dabei die „Flugverbotszone mehrfach missachtete“, wie laut „Bild“ in einem Polizeibericht festgehalten worden sei.

US-Botschaft fürchtet russischen Großangriff wegen Ukraine-Feiertag

11.07 Uhr: Die US-Botschaft in Kiew fürchtet einen großen russischen Angriff in den kommenden Tagen. Anlass ist der Unabhängigkeitstag der Ukraine am Samstag, den 24. August. Die US-Botschaft schreibt am Donnerstag gerichtet an die US-Bürger in Kiew: „In den nächsten Tagen und über das Wochenende besteht ein erhöhtes Risiko für russische Drohnen- und Raketenangriffe in der gesamten Ukraine, sowohl tagsüber als auch nachts“

Ukrainischer Armeechef nennt erstmals Raketen- und Drohnen-Zahlen

10.30 Uhr: Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexandr Syrskyi hat erstmals Zahlen genannt, wie viele russische Raketen und Drohnen seit Kriegsbeginn in der Ukraine eingeschlagen sind. Laut ukrainischen Medien gab er bei einem Kongress Einblicke in die Statistik. Die wichtigsten Zahlen im Überblick:

  • Insgesamt wurden 11.879 Objekte in der Ukraine von russischen Flugkörpern getroffen (davon waren 6203 zivile und 5676 militärische Ziele)
  • Russland setzte seit Kriegsbeginn demnach 9590 Raketen und 13.997 Drohnen ein
  • Die Ukraine fing davon 2429 Raketen und 5972 Drohnen ab
  • Die Abfangquote für Marschflugkörper lag bei 67 Prozent, die Quote bei gelenkten Raketen nur bei 22 Prozent
  • Russland feuerte laut Syrskyi 111 Hyperschallraketen des Typs Kinzhal ab, davon wurden 28 abgefangen
  • Russland feuerte 6 Zirkon-Hyperschallraketen ab, davon seien 2 abgefangen worden
  • Eine höhere Abfangquote verzeichnet die Ukraine bei den russischen Drohnen. Von 13.315 abgeschossenen Shahed-136 (iranische Bauart) und russische Lancets liegt die Abfangquote laut Syrskyj bei 63 Prozent (8836 abgefangene Drohnen)

Experte nennt Grund für Kursk-Erfolg der Ukrainer – und was das für Putins System heißt

Donnerstag, 22. August, 08.13 Uhr: Der Russland-Experte Stefan Meister hat in einem Interview mit „ntv“ über die ukrainische Offensive in Kursk gesprochen – und erklärt, warum diese für die Ukraine bislang ein Erfolg ist. „Der Grund für den Erfolg der Ukrainer ist ein Versagen des Militärs und der Geheimdienste. Es wurde offensichtlich, wie dünn die Armee in den Grenzregionen besetzt ist und dass die Aufklärung nicht funktioniert hat.“

Das führe auch dazu, dass die Zweifel der russischen Bevölkerung am Regime zumindest nicht weniger werden. Meister erklärt: „Der russische Staat ist also nicht so stark, wie er behauptet. Das löst in der Gesellschaft ein Unbehagen aus. Dazu kommen die vielen Opfer. Es handelt sich nicht nur um einen Materialkrieg, sondern um einen Krieg, in dem Menschen in Massen getötet werden.“

Und dennoch steigt die Zahl der russischen Freiwilligen, die für ihr Land in den Krieg gegen die Ukraine ziehen, kontinuierlich an.

Das hat mehrere Gründe: Es liegt zum einen an den finanziellen Anreizen, die der Kreml setzt. Außerdem wird Kritik „durch Repressionen erstickt“, erklärt Meister. Das System bröckle nicht und gebe auch nicht nach. Der Hauptgrund dafür liegt laut Meister in der Vergangenheit: „Das ist das Schizophrene: Dem Staat ist die Gesellschaft egal und trotzdem gehen Russen wie Lemminge in diesen Krieg. Das hat geschichtliche Gründe. Die Russen sehen die Völker der ehemaligen Sowjetunion als zweitklassig an. Die Gesellschaft ist durch das Erbe des totalitären Systems noch immer geschädigt.“ Die Traumata, die die stalinistische Zeit hinterlassen habe, seien nie aufgearbeitet worden, so Meister gegenüber „ntv“.

Jetzt sitzen 3000 russische Soldaten in der Kursk-Falle

20.45 Uhr: Die ukrainische Armee hat im Rahmen der Kursk-Offensive in den letzten Tagen drei Brücken der Seim zerstört. Ziel dabei ist es, den russischen Soldaten die Versorgungswege abzuschneiden. Laut Militärblogger Igor Sushko sind dadurch rund 3000 russische Soldaten eingekesselt und von Verstärkungen abgeschnitten.

 

Anscheinend wollten sich die Russen über Ponton-Übergänge aus ihrer misslichen Lage befreien. Doch die Ukraine zerstörte eine der beiden neuen Brücken umgehend mit Himars-Raketen. Mit einem Angriff auf die eingekesselten Soldaten hat die Ukraine allerdings noch nicht begonnen.

Ukraine mit Drohnenangriff auf Moskau

08.20 Uhr: Wie „CNN“ berichtet, hat die Ukraine am Mittwoch einen der bisher größten Drohnenangriffe auf Moskau gestartet. Nach Angaben des Bürgermeisters Sergej Sobjanin zerstörten russische Luftabwehreinheiten mindestens zehn Drohnen, die in Richtung der Hauptstadt flogen.

Einige der Drohnen seien über der Stadt Podolsk zerstört worden, sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin. Die Stadt in der Region Moskau liegt etwa 38 Kilometer südlich des Kremls. „Die Luftabwehrsysteme des Verteidigungsministeriums wehren weiterhin feindliche UAV-Angriffe ab“, sagte Sobjanin in den Morgenstunden des Mittwochs auf der Nachrichten-App Telegram.

„Dies ist einer der größten Versuche, Moskau mit Drohnen anzugreifen, die es je gab. Wir beobachten die Situation weiter”, so Sobjanin. Nach vorläufigen Informationen habe es bei den Angriffen keine Verletzten oder Schäden gegeben, sagte er. Die Ukraine hat in den letzten Monaten häufig ein oder zwei Drohnen auf Moskau abgefeuert, ohne dabei größere Schäden zu verursachen.

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