Tausende Besucher waren zum „Festival der Vielfalt“ in Solingen gekommen. Das fröhliche Treiben endete aber in Trauer und Entsetzen. Ein Überblick über die bisherigen Erkenntnisse:

Was wir zum Anschlag von Solingen wissen

• Gegen 21.40 Uhr stach eine Person auf mehrere Feiernde vor der Bühne am Fronhof ein, tötete drei Menschen und verletzte acht weitere, vier von ihnen schwer.
• Bei den Getöteten handelt es sich nach Aussagen des NRW-Innenministers Herbert Reul um einen einen 67-jährigen Mann, einen 56-jährigen Mann und eine 56-jährige Frau.
• Nach bisherigem Kenntnisstand soll der Täter alleine gehandelt haben. Ihm gelang es, im Tumult zu entkommen.
• Am Samstagabend hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den Anschlag  für sich beansprucht. Der Täter habe die Tat aus „Rache für Muslime in Palästina und anderswo“ verübt. Auch die Polizei Düsseldorf hat nach eigenen Angaben ein Bekennerschreiben der Terrormiliz erhalten.
• Die Polizei hat am Samstagabend eine Flüchtlingsunterkunft in der Innenstadt gestürmt. Dabei wurde eine Person festgenommen, laut „Bild“ handle es sich um einen Syrer.
• Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministeriums scheint der Täter bei der Feier wahllos auf Menschen losgegangen zu sein, seine Opfer also zufällig ausgewählt zu haben. Der Täter soll dabei gezielt in die Richtung der Hälse seiner Opfer gestochen haben.
• Nach dem Täter wird mit einem Großaufgebot gefahndet, Spezialkräfte und Polizeieinheiten aus ganz NRW wurden in Solingen zusammengezogen. Mit einem Polizeihubschrauber und Straßensperren wird nach dem Attentäter gesucht.
• Die „Bild“ berichtete am Samstagvormittag von einer ersten Festnahme eines 15-Jährigen. Er soll offenbar mit dem Täter kurz vor der Tat gesprochen haben. Weitere Angaben gibt es nicht.

• Die Polizei bittet um Hinweise, hat ein Hinweisportal gestartet, über das Zeugen des Geschehens Handyfotos und Videos hochladen können (https://www.nrw.hinweisportal.de/). Die Stadt Solingen hat zudem für Bürger eine Hotline für Fragen nach Vermissten eingerichtet (0212 – 290-2000).

Was wir bisher nicht wissen

• Vieles ist noch unklar, insbesondere in Bezug auf den Täter.
• Am Samstagabend hatte die Polizei den Täter noch nicht ermittelt.
• Abgesehen von einer ersten Täterbeschreibung gibt es keine Infos, nichts ist gesichert.
• „Ich glaube, das ist unser Riesenproblem. Wir haben noch nicht so viele Angaben zum Täter“, erklärte ein Polizeisprecher in der Nacht. Auch zum Hintergrund der Tat ist bislang nichts bekannt. Zum Motiv gibt es bisher keine Angaben.