Der Besuch Hubert Aiwangers fand auf Einladung des Essener Bürger-Bündnisses (EBB) statt, einer kommunalen Wählervereinigung der Freien Wähler. Aiwanger sollte im Wirtshaus „Der Löwe“ am Essener Kopstadtplatz den Vize-Chef der Bundespolizeigewerkschaft, Manuel Ostermann, treffen. Das EBB hatte dafür eine Reservierung vorgenommen.

Doch der Gastwirt Lars Becker stonierte die Reservierung, wie der „BR“ berichtet. Er traf diese Entscheidung, weil er Aiwanger „mit seinen Bierzeltparolen nicht unbedingt in der gesunden Mitte“ sieht und sich nicht „auf einer Wellenlänge“ mit ihm fühlt.

Sorge um das Image der Stadt Essen

Becker äußerte zudem Bedenken hinsichtlich des Images seiner Stadt: „Ich brauche mir keinen ins Haus holen, der mir sagt, wie schlecht hier alles ist.“ Aiwanger wollte sich laut Bürger-Bündnis ein Bild von der Essener Innenstadt machen, die auch von hoher Arbeitslosigkeit und Schulden geprägt ist.

Der bayerische Wirtschaftsminister und Chef der Freien Wähler hatte zuletzt beim Volksfest Gillamoos in Abensberg Kritik wegen Äußerungen zum Asylrecht erhalten. Zwar würde seine Partei für das Asylrecht sein, aber nicht dafür, „dass ganze Jahrgänge aus Syrien in unsere Dörfer geschleust werden, wo sie uns anlügen, wo sie herkommen, wie sie heißen, wie alt sie sind“.

Der Wirt nannte auch Platzsorgen als Grund für die Absage, da die Anwesenheit von Aiwanger und seiner Begleitung den „gesamten Tagesablauf durcheinandergewirbelt“ hätte. Becker betonte zudem, dass es keine parteipolitischen Gründe für die Ausladung gebe, da er an keiner Partei gebunden ist.

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